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In der Welt der Finanzen gibt es eine Vielzahl von Instrumenten, mit denen man Geld investieren und Gewinne erzielen kann. Neben den bekannten Aktien, Anleihen und Fonds spielen auch Derivate eine wichtige Rolle.

Doch was genau sind Derivate und wie funktionieren sie?

In diesem umfassenden Artikel erklären wir Ihnen die Grundlagen von Derivaten einfach und verständlich.

Dennis Uitz ist ein erfahrener Geschäftsmann mit 17 Jahren Trading-Erfahrung und Gründer von 59 Unternehmen. Er war an über 300 M&A-Transaktionen beteiligt und ist Mentor für angehende Unternehmer. 2020 gründete er die Dennis Uitz Academy, die umfassendes Mentoring bietet, um Wissen über Finanzmärkte und das Generieren von Einkommensströmen zu vermitteln. Dennis unterstützt Menschen dabei, unabhängige Unternehmer zu werden und ihr Leben selbst zu gestalten.

1. Was sind Derivate?

Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert sich vom Wert eines Basiswerts ableitet. Der Basiswert kann eine Aktie, eine Anleihe, ein Währungskurs, ein Rohstoffpreis oder ein Index sein. Derivate können zu spekulativen Zwecken oder zur Absicherung gegen Marktrisiken eingesetzt werden.

 

1.1 Funktionen von Derivaten

Derivate erfüllen verschiedene Funktionen am Finanzmarkt:

  • Spekulation: Anleger können Derivate verwenden, um auf die zukünftige Entwicklung des Basiswerts zu spekulieren. Wenn sie glauben, dass der Wert des Basiswerts steigen wird, können sie Long-Positionen eingehen. Wenn sie glauben, dass der Wert des Basiswerts fallen wird, können sie Short-Positionen eingehen.
  • Absicherung: Derivate können zur Absicherung gegen Marktrisiken eingesetzt werden. Unternehmen können beispielsweise Derivate verwenden, um sich gegen Kursschwankungen von Rohstoffen abzusichern.
  • Hebelwirkung: Derivate ermöglichen es Anlegern, mit einem geringen Kapitaleinsatz eine hohe Rendite zu erzielen. Dies liegt daran, dass der Käufer eines Derivats nicht den gesamten Wert des Basiswerts kaufen muss, sondern nur die Optionsprämie bzw. die Margin.
  • Effizienzsteigerung: Derivate können zur Steigerung der Effizienz des Finanzmarktes beitragen. Sie ermöglichen es Anlegern, präzise Positionen einzugehen und Risiken zu managen.

1.2 Welche Arten von Derivaten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Arten von Derivaten, die sich in ihrer Funktionsweise und ihren Eigenschaften unterscheiden. Die wichtigsten Arten von Derivaten sind:

  • Optionen: Optionen geben dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, einen Basiswert zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Verfallstermin) zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Arten von Optionen: Call-Optionen und Put-Optionen.
  • Futures: Futures sind verbindliche Verträge zum Kauf oder Verkauf eines Basiswerts zu einem bestimmten Preis (Verfallspreis) an einem bestimmten Termin (Verfallstermin).
  • Forwards: Forwards sind außerbörsliche Verträge zum Kauf oder Verkauf eines Basiswerts zu einem bestimmten Preis an einem bestimmten Termin.

Swaps: Swaps sind Tauschgeschäfte, bei denen zwei Parteien gegenseitige Zahlungsströme austauschen.

2. Aktienderivate: Definition und Funktionen

 

2.1 Definition

Aktienderivate sind Finanzinstrumente, deren Wert sich vom Kurs einer Aktie ableitet. Sie ermöglichen es Anlegern, auf die zukünftige Kursentwicklung der Aktie zu spekulieren, ohne die Aktie selbst kaufen zu müssen. Aktienderivate können eingesetzt werden, um sich gegen Kursschwankungen abzusichern oder um die Rendite eines Aktienportfolios zu erhöhen.

 

2.2 Was sind die Funktionen von Aktienderivaten?

Aktienderivate erfüllen verschiedene Funktionen am Finanzmarkt:

  • Spekulation: Anleger können Aktienderivate verwenden, um auf die zukünftige Kursentwicklung einer Aktie zu spekulieren. Wenn sie glauben, dass der Kurs der Aktie steigen wird, können sie Long-Positionen eingehen. Wenn sie glauben, dass der Kurs der Aktie fallen wird, können sie Short-Positionen eingehen.
  • Absicherung: Aktienderivate können zur Absicherung gegen Kursschwankungen von Aktien eingesetzt werden. Unternehmen können beispielsweise Aktienoptionen verwenden, um sich gegen einen Kursverfall ihrer eigenen Aktien zu schützen.
  • Hebelwirkung: Aktienderivate ermöglichen es Anlegern, mit einem geringen Kapitaleinsatz eine hohe Rendite zu erzielen. Dies liegt daran, dass der Käufer eines Aktienderivats nicht den gesamten Wert der Aktie kaufen muss, sondern nur die Optionsprämie bzw. die Margin.
  • Erzielung optionaler Rendite: Aktienderivate können verwendet werden, um eine optionale Rendite zu erzielen, ohne das Risiko eines Kursverlustes einzugehen. Dies kann beispielsweise durch den Kauf einer Call-Option mit einem hohen Ausübungspreis erreicht werden.
  • Steuerung des Risikoprofils eines Portfolios: Aktienderivate können verwendet werden, um das Risikoprofil eines Portfolios zu steuern. Dies kann beispielsweise durch den Verkauf von Put-Optionen erreicht werden, um das Abwärtsrisiko des Portfolios zu begrenzen.

2.3 Arten von Aktienderivaten

Die wichtigsten Arten von Aktienderivaten sind:

  • Aktienoptionen: Aktienoptionen geben dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Verfallstermin) zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Arten von Aktienoptionen: Call-Optionen und Put-Optionen.
  • Aktienfutures: Aktienfutures sind verbindliche Verträge zum Kauf oder Verkauf einer Aktie zu einem bestimmten Preis (Verfallspreis) an einem bestimmten Termin (Verfallstermin).

 

2.4 Was sind die Vorteile von Aktienderivaten?

Aktienderivate bieten Anlegern eine Reihe von Vorteilen:

  • Hebelwirkung: Aktienderivate ermöglichen es Anlegern, mit einem geringen Kapitaleinsatz eine hohe Rendite zu erzielen.
  • Erzielung optionaler Rendite: Aktienderivate können verwendet werden, um eine optionale Rendite zu erzielen, ohne das Risiko eines Kursverlustes einzugehen.
  • Steuerung des Risikoprofils eines Portfolios: Aktienderivate können verwendet werden, um das Risikoprofil eines Portfolios zu steuern.
  • Absicherung gegen Marktrisiken: Aktienderivate können zur Absicherung gegen Marktrisiken eingesetzt werden.
  • Erweiterung der Anlagemöglichkeiten: Aktienderivate ermöglichen es Anlegern, in Wertpapiere zu investieren, die sie sonst nicht kaufen könnten.
  • Verbesserung der Markteffizienz: Aktienderivate können zur Verbesserung der Markteffizienz beitragen, indem sie mehr Liquidität und Transparenz schaffen.

 

2.5 Was sind die Nachteile von Aktienderivaten?

Aktienderivate sind mit einer Reihe von Nachteilen verbunden:

  • Komplexität: Aktienderivate sind komplexe Finanzinstrumente, die nicht von allen Anlegern verstanden werden.
  • Hohes Risiko: Aktienderivate sind mit einem hohen Risiko verbunden.
  • Kosten: Der Handel mit Aktienderivaten kann mit hohen Kosten verbunden sein.
  • Missbrauchspotenzial: Aktienderivate können zu spekulativen Exzessen führen und das Finanzsystem destabilisieren.
  • Erhöhtes Kontrahentenrisiko: Bei außerbörslichen Derivaten, wie z. B. Forwards, besteht ein erhöhtes Kontrahentenrisiko.

3. Arten von Aktienderivaten

 

3.1 Was sind Aktienoptionen?

Aktienoptionen geben dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Verfallstermin) zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Arten von Aktienoptionen: Call-Optionen und Put-Optionen.

 

3.1.1 Call-Optionen

Eine Call-Option gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Verfallstermin) zu kaufen. Der Käufer einer Call-Option zahlt dafür eine Optionsprämie an den Verkäufer.

Beispiel:

Ein Anleger kauft eine Call-Option auf eine Aktie mit einem Ausübungspreis von 50 € und einem Verfallstermin in einem Monat. Die Optionsprämie beträgt 5 €. Wenn der Kurs der Aktie am Verfallstermin über 50 € liegt, kann der Käufer die Aktie zum Ausübungspreis von 50 € kaufen und sie dann zu dem höheren Marktpreis verkaufen. Er macht in diesem Fall einen Gewinn von 50 € – 5 € = 45 € pro Aktie.

 

3.1.2 Put-Optionen

Eine Put-Option gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Verfallstermin) zu verkaufen. Der Käufer einer Put-Option zahlt dafür eine Optionsprämie an den Verkäufer.

Beispiel:

Ein Anleger kauft eine Put-Option auf eine Aktie mit einem Ausübungspreis von 50 € und einem Verfallstermin in einem Monat. Die Optionsprämie beträgt 5 €. Wenn der Kurs der Aktie am Verfallstermin unter 50 € liegt, kann der Käufer die Aktie zum Ausübungspreis von 50 € verkaufen, auch wenn der Marktpreis niedriger ist. Er macht in diesem Fall keinen Verlust, da er die Aktie zum vereinbarten Ausübungspreis verkaufen kann.

3.2 Aktienfutures

Aktienfutures sind verbindliche Verträge zum Kauf oder Verkauf einer Aktie zu einem bestimmten Preis (Verfallspreis) an einem bestimmten Termin (Verfallstermin). Der Käufer eines Aktienfutures ist verpflichtet, die Aktie zum Verfallstermin zu dem vereinbarten Preis zu kaufen, und der Verkäufer ist verpflichtet, die Aktie zu diesem Preis zu verkaufen.

Beispiel:

Ein Anleger kauft ein Aktienfuture auf eine Aktie mit einem Verfallspreis von 50 € und einem Verfallstermin in einem Monat. Der aktuelle Kurs der Aktie liegt bei 45 €. Der Anleger hofft, dass der Kurs der Aktie bis zum Verfallstermin steigt. Wenn der Kurs der Aktie am Verfallstermin auf 55 € gestiegen ist, muss der Verkäufer dem Käufer die Aktie zum vereinbarten Preis von 50 € verkaufen. Der Anleger macht in diesem Fall einen Gewinn von 55 € – 50 € = 5 € pro Aktie.

 

3.3 Vergleich von Aktienoptionen und Aktienfutures

Aktienoptionen und Aktienfutures sind beide Derivate, die auf dem Kurs einer Aktie basieren. Sie unterscheiden sich jedoch in einigen wichtigen Punkten:

  • Verpflichtung: Bei Aktienoptionen hat der Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, die Aktie zu kaufen oder zu verkaufen. Bei Aktienfutures ist der Käufer bzw. Verkäufer hingegen verpflichtet, den Vertrag zu erfüllen.
  • Hebelwirkung: Aktienoptionen bieten eine höhere Hebelwirkung als Aktienfutures, da der Käufer nur die Optionsprämie und nicht den gesamten Wert der Aktie zahlen muss.
  • Maximaler Verlust: Der maximale Verlust bei Aktienoptionen ist auf die Optionsprämie begrenzt. Bei Aktienfutures kann der maximale Verlust hingegen unbegrenzt sein, da der Kurs der Aktie theoretisch bis auf null fallen kann.
  • Kosten: Der Handel mit Aktienoptionen ist in der Regel mit höheren Kosten verbunden als der Handel mit Aktienfutures.

4. Wie funktionieren Aktienderivaten?

 

4.1 Aktienoptionen

 

4.1.1 Call-Optionen

Der Käufer einer Call-Option erhält das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Verfallstermin) zu kaufen. Der Verkäufer der Call-Option ist verpflichtet, die Aktie zu dem vereinbarten Preis zu verkaufen, wenn der Käufer dies bis zum Verfallstermin verlangt.

Der Wert einer Call-Option ist abhängig von mehreren Faktoren, darunter:

  • Aktienkurs: Je höher der Aktienkurs, desto wertvoller ist die Call-Option, da der Käufer die Aktie zu einem Preis unter dem Marktpreis kaufen kann.
  • Ausübungspreis: Je niedriger der Ausübungspreis, desto wertvoller ist die Call-Option, da der Käufer die Aktie zu einem günstigeren Preis kaufen kann.
  • Verfallstermin: Je länger der Verfallstermin, desto wertvoller ist die Call-Option, da der Käufer mehr Zeit hat, um von einem Kursanstieg der Aktie zu profitieren.
  • Volatilität: Je volatiler die Aktie ist, desto wertvoller ist die Call-Option, da die Wahrscheinlichkeit eines Kursanstieges steigt.
  • Zinssatz: Je höher der Zinssatz, desto wertvoller ist die Call-Option, da der Zeitwert des Geldes sinkt.

4.1.2 Put-Optionen

Der Käufer einer Put-Option erhält das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis) bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Verfallstermin) zu verkaufen. Der Verkäufer der Put-Option ist verpflichtet, die Aktie zu dem vereinbarten Preis zu kaufen, wenn der Käufer dies bis zum Verfallstermin verlangt.

Der Wert einer Put-Option ist abhängig von mehreren Faktoren, darunter:

  • Aktienkurs: Je niedriger der Aktienkurs, desto wertvoller ist die Put-Option, da der Käufer die Aktie zu einem Preis über dem Marktpreis verkaufen kann.
  • Ausübungspreis: Je höher der Ausübungspreis, desto wertvoller ist die Put-Option, da der Käufer die Aktie zu einem günstigeren Preis verkaufen kann.
  • Verfallstermin: Je länger der Verfallstermin, desto wertvoller ist die Put-Option, da der Käufer mehr Zeit hat, um von einem Kursverfall der Aktie zu profitieren.
  • Volatilität: Je volatiler die Aktie ist, desto wertvoller ist die Put-Option, da die Wahrscheinlichkeit eines Kursverfalls steigt.

Zinssatz: Je höher der Zinssatz, desto wertvoller ist die Put-Option, da der Zeitwert des Geldes sinkt.

4.2 Aktienfutures

Beispiel:

Ein Anleger kauft ein Aktienfuture auf eine Aktie mit einem Verfallspreis von 50 € und einem Verfallstermin in einem Monat. Der aktuelle Kurs der Aktie liegt bei 45 €. Der Anleger hofft, dass der Kurs der Aktie bis zum Verfallstermin steigt. Wenn der Kurs der Aktie am Verfallstermin auf 55 € gestiegen ist, muss der Verkäufer dem Käufer die Aktie zum vereinbarten Preis von 50 € verkaufen. Der Anleger macht in diesem Fall einen Gewinn von 55 € – 50 € = 5 € pro Aktie.

 

4.2.1 Berechnung des Gewinns/Verlusts

Der Gewinn oder Verlust bei einem Aktienfuture berechnet sich wie folgt:

Gewinn/Verlust = (Verfallspreis – Marktpreis) * Kontraktgröße

Beispiel:

Der Verfallspreis eines Aktienfutures beträgt 50 € und der Marktpreis 48 €. Die Kontraktgröße beträgt 100 Aktien. Der Käufer des Futures macht in diesem Fall einen Gewinn von:

Gewinn = (50 € – 48 €) * 100 Aktien = 200 €

 

4.2.2 Margin

Beim Handel mit Aktienfutures muss der Käufer oder Verkäufer eine Margin hinterlegen. Die Margin ist ein Prozentsatz des Kontraktwertes, der als Sicherheit für mögliche Verluste dient. Die Höhe der Margin variiert je nach Börse und Broker.

 

4.2.3 Risikomanagement

Der Handel mit Aktienfutures ist mit einem hohen Risiko verbunden. Anleger sollten daher ein gutes Risikomanagement betreiben und nur Geld einsetzen, das sie sich leisten können zu verlieren.

5. Wie verwende ich Aktienderivaten?

Aktienderivate sind vielseitige Finanzinstrumente, die für eine Vielzahl von Zwecken eingesetzt werden können. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Anwendungsmöglichkeiten näher erläutert:

 

5.1 Absicherung von Aktienportfolios

Eine der wichtigsten Funktionen von Aktienderivaten ist die Absicherung von Aktienportfolios gegen Kursschwankungen. Dies kann beispielsweise durch den Kauf von Put-Optionen auf die gehaltenen Aktien erfolgen. Put-Optionen gewähren dem Käufer das Recht, die Aktie zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Wenn der Kurs der Aktie fällt, kann der Anleger die Aktie zu dem vereinbarten Preis putten und so seinen Verlust begrenzen.

Beispiel:

Ein Anleger hält ein Aktienportfolio im Wert von 100.000 €. Er kauft Put-Optionen auf das gesamte Portfolio mit einem Ausübungspreis von 100.000 € und einem Verfallstermin in einem Monat. Die Optionsprämie beträgt 2.000 €. Wenn der Kurs des Portfolios am Verfallstermin um 10% fällt, hat der Anleger einen Verlust von 10.000 €. Durch den Verkauf der Put-Optionen kann er jedoch seinen Verlust auf 2.000 € begrenzen.

 

5.2 Spekulation auf die Kursentwicklung von Aktien

Aktienderivate können auch zur Spekulation auf die Kursentwicklung von Aktien eingesetzt werden. Anleger, die glauben, dass der Kurs einer Aktie steigen wird, können Call-Optionen auf die Aktie kaufen. Wenn der Kurs der Aktie wie erwartet steigt, können sie die Optionen mit Gewinn verkaufen.

Beispiel:

Ein Anleger glaubt, dass der Kurs einer Aktie von 50 € auf 60 € steigen wird. Er kauft Call-Optionen auf die Aktie mit einem Ausübungspreis von 50 € und einem Verfallstermin in einem Monat. Die Optionsprämie beträgt 5 €. Wenn der Kurs der Aktie am Verfallstermin auf 60 € steigt, kann der Anleger die Optionen zu einem Preis von 10 € verkaufen und so einen Gewinn von 5 € pro Option erzielen.

5.3 Erzielung von optionaler Rendite

Aktienderivate können auch zur Erzielung von optionaler Rendite eingesetzt werden. Dies kann beispielsweise durch den Verkauf von gedeckten Calls erfolgen. Gedeckte Calls gewähren dem Käufer das Recht, die Aktie zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Der Verkäufer des gedeckten Calls erhält dafür eine Optionsprämie. Wenn der Kurs der Aktie nicht über den Ausübungspreis steigt, behält der Verkäufer die Optionsprämie und hat keinen Verlust gemacht.

Beispiel:

Ein Anleger besitzt 100 Aktien einer Aktie, die aktuell 50 € wert ist. Er verkauft gedeckte Calls auf die Aktie mit einem Ausübungspreis von 60 € und einem Verfallstermin in einem Monat. Die Optionsprämie beträgt 5 €. Wenn der Kurs der Aktie am Verfallstermin nicht über 60 € steigt, behält der Anleger die Optionsprämie und hat einen Gewinn von 500 € (Optionsprämie * Anzahl der Aktien) erzielt.

 

5.4 Steuerung des Risikoprofils eines Portfolios

Aktienderivate können auch zur Steuerung des Risikoprofils eines Portfolios eingesetzt werden. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz von Optionen mit unterschiedlichen Ausübungspreisen erfolgen.

Beispiel:

Ein Anleger möchte das Risiko seines Aktienportfolios begrenzen. Er kauft Put-Optionen auf das gesamte Portfolio mit einem Ausübungspreis von 90% des aktuellen Portfoliowerts. Wenn der Kurs des Portfolios fällt, kann der Anleger die Put-Optionen ausüben und so seinen Verlust auf 10% des Portfoliowerts begrenzen.

 

6. Regulierung des Marktes für Aktienderivate

Der Handel mit Aktienderivaten ist aufgrund der hohen Risiken, die damit verbunden sind, reguliert. Die Regulierung zielt darauf ab, die Märkte für Aktienderivate fair, transparent und effizient zu gestalten und gleichzeitig Anleger vor unfairen Geschäftspraktiken zu schützen.

 

6.1 Börsenaufsicht

Die Aufsicht über den Handel mit Aktienderivaten obliegt Börsenaufsichtsbehörden wie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland. Diese Behörden haben verschiedene Aufgaben, um die ordnungsgemäße Funktionsweise der Märkte zu gewährleisten:

  • Überwachung des Handels: Die Börsenaufsichtsbehörden überwachen den Handel mit Aktienderivaten, um sicherzustellen, dass die Märkte fair und transparent funktionieren. Sie beobachten die Handelsaktivitäten und untersuchen mögliche Verstöße gegen die Handelsregeln.
  • Durchsetzung der Handelsregeln: Die Börsenaufsichtsbehörden setzen die Handelsregeln für den Handel mit Aktienderivaten durch. Dazu gehört die Festlegung von Handelszeiten, Mindesthandelsgrößen und Marginanforderungen. Sie können auch Sanktionen gegen Marktteilnehmer verhängen, die gegen die Handelsregeln verstoßen.
  • Zulassung von Marktteilnehmern: Die Börsenaufsichtsbehörden sind für die Zulassung von Marktteilnehmern zum Handel mit Aktienderivaten zuständig. Sie prüfen die Eignung der Marktteilnehmer und stellen sicher, dass diese die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen.
  • Anlegerschutz: Die Börsenaufsichtsbehörden haben den Auftrag, Anleger vor unfairen Geschäftspraktiken zu schützen. Sie erstellen und veröffentlichen Informationsmaterialien für Anleger und bieten Beratung und Unterstützung an.

 

6.2 Handelsregeln

Handelsregeln definieren die Rahmenbedingungen für den Handel mit Aktienderivaten. Diese Regeln sollen sicherstellen, dass der Handel ordnungsgemäß abläuft und dass alle Marktteilnehmer gleichberechtigt sind. Zu den wichtigsten Handelsregeln gehören:

  • Handelszeiten: Die Handelszeiten für Aktienderivate sind an den Börsen festgelegt. Außerhalb dieser Handelszeiten kann kein Handel stattfinden.
  • Mindesthandelsgrößen: Es gibt Mindesthandelsgrößen für Aktienderivate. Dies bedeutet, dass pro Transaktion mindestens eine bestimmte Anzahl von Derivaten gehandelt werden muss.
  • Marginanforderungen: Marginanforderungen definieren die Höhe der Sicherheit, die ein Anleger für den Handel mit Aktienderivaten hinterlegen muss. Die Marginanforderungen sollen sicherstellen, dass Anleger ihre Verbindlichkeiten erfüllen können.
  • Meldepflichten: Marktteilnehmer sind verpflichtet, ihre Handelsaktivitäten an die Börsenaufsichtsbehörden zu melden. Dies ermöglicht es den Behörden, den Markt zu überwachen und mögliche Verstöße gegen die Handelsregeln zu erkennen.

 

6.3 Anlegerschutz

Anlegerschutzbestimmungen sollen Anleger vor unfairen Geschäftspraktiken schützen. Dazu gehören:

  • Prospektpflichten: Emittenten von Aktienderivaten sind verpflichtet, einen Prospekt zu erstellen, der Anlegern alle wichtigen Informationen über das Derivat enthält.
  • Pflicht zur bestmöglichen Ausführung: Marktteilnehmer sind verpflichtet, Aufträge von Anlegern zur bestmöglichen Ausführung zu handeln. Dies bedeutet, dass sie den besten Preis für den Anleger erzielen müssen.
  • Pflicht zur Aufklärung über die Risiken: Marktteilnehmer sind verpflichtet, Anleger über die Risiken von Aktienderivaten aufzuklären. Dazu gehört die Erläuterung der Funktionsweise des Derivats, der möglichen Verluste und der sonstigen Risiken.

 

7. Was sind die ethische Aspekte des Handels mit Aktienderivaten

Der Handel mit Aktienderivaten ist mit einigen ethischen Bedenken verbunden. Diese Bedenken beziehen sich unter anderem auf:

 

7.1 Spekulation und ihre Folgen

Der Handel mit Aktienderivaten wird oft mit Spekulation in Verbindung gebracht. Spekulation ist der Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten in der Hoffnung auf einen kurzfristigen Kursgewinn, ohne Berücksichtigung der fundamentalen Wertentwicklung des Basiswerts.

Spekulation kann negative Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft haben. So kann sie zu Blasenbildungen an den Finanzmärkten führen, die platzen und zu wirtschaftlichen Krisen führen können. Spekulation kann auch zu einer Verzerrung der Preise von Finanzinstrumenten führen, so dass diese nicht mehr ihren wahren Wert widerspiegeln.

 

7.2 Systemisches Risiko

Der Handel mit Aktienderivaten kann auch zu systemischem Risiko führen. Systemisches Risiko ist das Risiko, dass ein Versagen eines Marktteilnehmers zu einem Dominoeffekt führt und den gesamten Finanzmarkt in Mitleidenschaft zieht.

Der Handel mit Aktienderivaten kann das systemische Risiko erhöhen, da Derivate oft mit hohen Hebeln gehandelt werden. Das bedeutet, dass kleine Kursbewegungen des Basiswerts zu großen Verlusten für die Anleger der Derivate führen können. Diese Verluste können wiederum zu einem Versagen von Marktteilnehmern führen und so den gesamten Finanzmarkt destabilisieren.

 

7.3 Marktmanipulation

Marktmanipulation ist die Beeinflussung des Preises eines Finanzinstruments durch unlautere Mittel. Marktmanipulation kann zum Beispiel durch die Verbreitung falscher Informationen oder durch den Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten in großen Mengen erfolgen, um den Preis zu beeinflussen.

Marktmanipulation ist illegal und kann zu erheblichen Schäden für Anleger führen. So können Anleger durch Marktmanipulation dazu verleitet werden, Finanzinstrate zu einem Preis zu kaufen oder zu verkaufen, der nicht ihrem wahren Wert entspricht.

Fazit

 

Aktienderivate sind komplexe Finanzinstrumente, die mit hohen Risiken, aber auch mit hohen Renditechancen verbunden sind. Anleger sollten sich daher vor dem Handel mit Aktienderivaten genau über die Funktionsweise und die Risiken informieren.

Die Regulierung des Marktes für Aktienderivate soll sicherstellen, dass die Märkte fair, transparent und effizient funktionieren und dass Anleger vor unfairen Geschäftspraktiken geschützt werden. Die wichtigsten Aspekte der Regulierung sind

Der Handel mit Aktienderivaten ist mit einigen ethischen Bedenken verbunden. Diese Bedenken beziehen sich unter anderem auf Spekulation, systemisches Risiko und Marktmanipulation. Anleger sollten sich dieser Bedenken bewusst sein und den Handel mit Aktienderivaten nur mit Vorsicht betreiben.